Antrag der AfD-Stadtratsfraktion vom 28.03.2022
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
hinsichtlich der gesetzlichen Vorgaben zur Phosphorrückgewinnung des anfallenden
Klärschlammes auf der Zentralkläranlage (ZKA) stellen wir folgenden Antrag:
1. Der Stadtrat möge beschließen, dass keine Monoverbrennungsanlage errichtet wird.
2. Der Stadtrat möge beschließen, zur Entlastung der Mailinger und
Feldkirchener Bürger das TCR-Verfahren des Fraunhofer Institutes
zu favorisieren.
Begründung:
Abgesehen von einer weiteren unzumutbaren Belastung der Mailinger und
Feldkirchener Bürger, der wir nicht zustimmen werden, ist der jährlich anfallende
Klärschlamm auf der ZKA von derzeit ca. 3.400 Tonnen (Trockenmasse mit einem
Restfeuchtegehalt von ca. 10%) aus ökologischer und ökonomischer Sicht gesehen
definitiv zu wertvoll um in der MVA mitverbrannt zu werden. Durch diese
Mitverbrennung hinterlassen wir darüber hinaus einen gewaltigen
unverantwortlichen CO2-Fußabdruck, der in der heutigen Zeit und für die Zukunft
nicht mehr akzeptabel ist.
Heutige neue technische Verfahren, wie das vom Fraunhofer Institut Umsicht zur
Patentreife entwickelte TCR-Verfahren dokumentieren zweifelsfrei, dass das reine
Verbrennen/Mitverbrennen auch aus wirtschaftlicher Sicht gesehen nicht die beste
Lösung darstellt. So gelingt es dem Fraunhofer Institut nachweislich aus einer Tonne
Klärschlamm (getrocknet mit Restfeuchte von ca.10%) ca. 100 Liter hochwertiges
Rohöl und zusätzlich ca. 80 m³ Wasserstoff zu gewinnen. Eine äußerst
beeindruckende und darüber hinaus umweltfreundliche Wertschöpfung.
Umso wichtiger ist es daher jetzt, die richtigen Weichen für die Zukunft zu stellen
und die Kooperation mit Bayernoil, die das TCR-Verfahren anwenden will,
energisch voranzutreiben.
Günter Schülter Ulrich Bannert
Stadtrat Stellv. Fraktionsvorsitzender
Oskar Lipp Lukas Rehm
Stadtrat Fraktionsvorsitzender